Wer mag kann mir auch hier Grüße hinterlassen
oder hier
Noch ist Herbst …
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sich Türme, Dächer, Zweige
und das Jahr geht auf die Neige
und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen,
lassen uns den tag schon ahnen
und wir sehen schon den Stern.
(Theodor Fontane)
Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.
Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.
Ich wünsche dir Zeit – nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.
Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.
Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben !
Die Blätter sie sind müde
und fallen ab vom Baum.
Ach, ihr kurzes Leben,
war es nicht nur ein Traum?
Der Wind bläst auf zum letzten Tanz,
die Trommel schlägt der Regen.
So wie die Blätter hier im Wind,
ist auch das Menschenleben.
Im Frühling mit dem Sonnenstrahl,
erwacht der Baum zum Leben.
Die Blätter sind noch jung und zart,
vom Frühlingsduft umgeben.
Kommt der Sommer dann ins Land,
erwacht des Baumes Krone,
die Blätter sind jetzt groß und schön,
es ist des Regens Lohne.
Doch bald schon kommt der Herbst heran,
die Blätter werden müde,
ihr frisches Grün vom Sommer ist
nur noch gelb und trübe.
Langsam fallen sie vom Baum,
der neuen Pracht zum Segen,
blicken wir zum Frühling hin,
auf neues Wachsen, neues Leben.
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.
In klaren Nächten so wie heute
schlägt Seelenfänger gierig Beute
Verweinte Frauen, zweifelnde Männer
sammelt er ein der Seelenfänger
Einsame Menschen sucht er aus
Schmerzenstöne sind sein Applaus
Je lauter Klagen er vernimmt
je schneller er die Seelen nimmt
Skrupellos greift er nach Trauer
er kauert an der Klagemauer
Des andren Unglück ist sein Sieg
ein Seelenseufzer Nachtmusik
Drum leide, wenn du leidest leise
sonst nimmt er dich mit auf die Reise
Halt still dein Herz, gib auf dich acht
in einer Seelenfängernacht